UX Design für Jugendliche

Einige der führenden deutschen Jugendbuch-Verlage durften wir in den letzten Jahren bereits bei Ihrem Relaunch begleiten. Doch wie geht das eigentlich – Design für junge Menschen? Gerade Jugendliche als Zielgruppe sind eine besondere Herausforderung bei der Gestaltung von Websites und Online-Shops. Lesen Sie hier mehr über die Anforderungen …

 

 

Zwischen Kinderschuhen und Erwachsen-Sein

Jugendliche haben im Vergleich zu Erwachsenen

  • ein vermindertes Lesevermögen
  • weniger ausgereifte Recherchestrategien
  • deutlich niedrigere Geduldsschwelle
  • ein starkes Bedürfnis, sich vom Kind-Sein abzugrenzen

(Quelle: usability.ch, 2013)

 

Anforderungen an UX Design für Jugendliche

Resultierende Anforderungen, die wir bei der Konzeption und beim Design von digitalen Produkten für Jugendlichen daraus ziehen:

1. Viele Interaktionsmöglichkeiten bieten

Ob Ratespiel, Kommentar-/Like-Funktion, die Möglichkeit Fragen zu stellen und abzustimmen oder Teilen-Funktion – Interaktionsmöglichkeiten begeistern Jugendliche und veranlassen zum Weiterstöbern. Aber bitte nicht übertreiben – und alles nur, wo es auch Sinn macht. Jugendliche durchschauen es schnell, wenn jemand zu übereifrig an der Interaktions-Trickkiste gerüttelt hat.

2. Inhalte als Häppchen – am besten visualisiert

Texte sollten möglichst überfliegbar gestaltet werden. Denn auch Jugendlichen fällt es schwer, fitzelige Schrift aufzunehmen – deswegen: große Schriften begeistern nicht nur ältere Nutzer mit Seheinschränkungen, sondern auch die Jungen. Noch besser als Text: Visualisieren!

3. Performance, Performance, Performance

Man kennt das: man startet eine Seite und möchte los lesen.

Und es lädt,

und lädt,

und lädt…

Was für Erwachsene nervig ist, ist für Jugendliche das ultimative K.O.-Kriterium. Deswegen: Vor allem bei Bildern, Videos und Animationen den Ladespeed nie aus dem Auge verlieren – und im Zweifelsfall dann eben “downgraden”, erst nach Klick starten oder weglassen.

4. Auf alles, was kindlich wirkt, verzichten

Wahrscheinlich gibt es wenig, was für Jugendliche uncooler ist, als eine Seite, die in Plüschrosa daherkommt und ihre Nutzer à la Baby-Du-Du anspricht. Dem Kinderstadium sind sie doch gerade erst entwachsen! Und das soll sich auch deutlich sowohl im Visuellem als auch im Content widerspiegeln.

5. Nicht auf die Suchfunktion allein als zentrales Navigationselement stützen

Die Antwort auf viele Fragen zur Nutzerführung auf Websites lautet mittlerweile: Suchfunktion optimieren. Die Ergebnisse der obengenannten Studie lassen allerdings darauf schließen, dass die Suchfunktion bei Jugendlichen nicht ganz so einen elitären Stellenwert hat. Deswegen sollte bei der Gestaltung darauf geachtet werden, dass es auf der Seite verstreut sinnvolle und schnelle Einstiegswege zu allen relevanten Inhalten gibt.